Vogelinsel Runde - Mit Papageientauchern auf Tuchfühlung
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Informationen zum Bericht |
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Lage: Insel, ca. 80 km südwestlich von Ålesund an der Atlantikküste
Anfahrt: E39, Abzweig auf die Straße 653/654 in Richtung Fosnavåg, Ausschilderung nach Runde.
Ausflugsmöglichkeit: Ein Besuch der Vogelinsel Runde ist als Tagesausflug, auch mit der Fahrt von und nach Ålesund, möglich
Übernachtungsmöglichkeiten: Campingplatz auf Runde mit
Zelt- und Stellplätzen, auch feste Unterkünfte. Privatunterkünfte in der weiteren Umgebung, z. B. Fosnavåg, Ulsteinvik
oder Ålesund.
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Inselhüpfen |
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Weit genug entfernt von den größeren Verbindungsstraßen liegt die Vogelinsel Runde vor der
norwegischen Küste. So ist es hier sehr ruhig und einsam, obwohl sich das Einzugsgebiet von Ålesund
nicht weit entfernt bemerkbar macht. Mit dem Auto sind es gute 80 km über Fjorde und waghalsige Brücken von Ålesund
über Hareid und Fosnavåg nach Runde. Der große Teil der Insel steht unter Naturschutz, es gibt
nur ein paar Häuser, in denen die ca. 150 Einwohner der Insel leben. Denn den größten Platz beanspruchen
die rund 700.000 Seevögel auf den Klippen für sich. Sie machen den Grund aus, für den es sich lohnt,
nach Runde zu fahren. Nur an wenigen Stellen in Norwegen bekommt man so viele Papageientaucher,
Tordalken, Trottellummen oder Basstölpel auf einem Fleck zu sehen.
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Wir näherten uns Runde mit dem Auto und fuhren über die E39 bei Rjåneset auf die Fähre nach
Eiksund. Ein paar Brücken brachten uns inselhüpfend weiter auf den Atlantik hinaus. Mal war
das Wasser links, mal rechts der Straße zu sehen. Kurz vor Fosnavåg überquerten wir die Brücke,
unter welcher die Hurtigrute auf ihrer Fahrt nach Ålesund entlang kommt.
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Fuglefjellet |
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Am Rundesunnet erblickten wir zum ersten Mal die Insel Runde. Um uns herum waren nichts
anderes als blühende Wiesen mit gelben Löwenzahnköpfen. Eine dicke Portion Sonnenschein
wollte uns anscheinend den Tag extra versüßen. Die Häuseransammlung Runde direkt hinter
der Brücke ließen wir hinter uns und folgtem dem Straßenverlauf nach rechts. Dort, wo
die Straße fast im Meer enden wollte, gab es noch ein paar zusätzliche Häuser. Eine kleine
Tauchstation und ein Campingplatz waren die einzigen Einrichtungen vor Ort. Hier mussten wir
das Auto abstellen und zu Fuß weiter zum Vogelfelsen. Schon von weitem erkannte man die Fußpfade,
welche zu den Klippen empor führten. Runde flacht auf der einen Seite zum Meer hin ab, während
auf der Westseite steile Klippen von 300 m Höhe die Fallkante zum Atlantik bilden. Dort oben
auf dem Fuglefjellet fühlen sich die vielen Seevögel am wohlsten.
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Der Aufstieg begann 200 m hinter dem Campingplatz gleich ziemlich steil und ließ uns angesichts
der warmen Temperaturen ins Schwitzen kommen. Wir gewannen rasch an Höhe und konnten bereits
wieder die schneebedeckten Berge am rückliegenden Festland ausmachen. Der Weg, dem wir folgten, ist einer von
mehreren markierten Wanderpfaden, die alle zu den Vogelbrutplätzen an den Klippen führen. Der
empfindlichen Natur wegen sollte man unbedingt auf den ausgewiesenen Pfaden bleiben. Nach
30 Minuten Fußmarsch waren wir oben angekommen. Wir standen direkt am Felsrand und konnten
in die Tiefe auf das Meer sehen. Unglaublich, wie hoch wir waren!
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Vogelkolonien |
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Die unzähligen Vögel machen den Besucher durch ihr unaufhörliches Geschrei auf sich
aufmerksam. Dicht gedrängt sitzen sie
auf den Felsvorsprüngen oder kommen gerade vom Fischfang zurück in ihre Nester. Was für uns
wie ein heilloses Durcheinander wirkte, war in Wirklichkeit wohl strukturiert. Alle Vögel
haben hier auf den Klippen eine Art natürliche Rangordnung, die es immer zu beobachten
gab. Den Logenplatz am obersten Felsrand beanspruchen immer die Papageientaucher. Dort bauen
sie in Erdhöhlen ihre Nester. Weiter unter sind die Trottellummen zu finden.
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Die Dreizehenmöven brüten am Fuße der Felsen. In großer Zahl sind auch Tordalken und Gryllteiste
zu sehen, welche sich dazwischen eingenistet haben. Die Silber- und Mantelmöven lassen sich
dagegen auf dem Hochplateau nieder.
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Besonders angetan haben es uns natürlich die Papageientaucher, welche an den steil abfallenden
Felskanten zum Meer hin sitzen. Mit ihrem schwarz-weiß gemustertem Gefieder und dem dicken bunten
Schnabel wirkten sie sehr possierlich. Wir konnten beobachten, wie sie immer wieder mit kleinen
frischen Fischen im Schnabel zu ihren Nestern geflogen kamen. Wenn sie mit ihren kurzen Beinen
zu mehreren auf den Felsabhängen saßen, konnte man kaum den Blick von Ihnen lassen. Wir machten
eine ausgedehnte Pause und legten Rucksäcke und Stativ im Rasen ab. Es war so warm, dass wir uns
die Sonne längere Zeit in Gesicht schienen ließen ehe wir an den Felskanten entlang weiter nach
Osten emporstiegen. Auch von hier hatten wir einen schönen Blick hinab auf die kleinen Häuser.
Auf dem Rückweg gingen wir einen großen Bogen entlang des markierten Pfades und kamen schließlich
wieder am Ausgangspunkt an. Wir blickten noch einmal zum Vogelfelsen hinauf: ganz erstaunlich,
was so ein Kleinod alles Wunderbares zu bieten hat!
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© www.fjell.de - Christoph Schenk, Letzte Aktualisierung: 01.07.2003
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