Rogen - Wochenendausflug nach Härjedalen
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Informationen zur Tour |
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Ausgangspunkt: Wochenendausflug von Linköping nach Härjedalen mit Tageswanderung im Rogen Naturreservat
Charakter der Wanderung: Einsame Tageswanderung in Herbstlandschaft, markiert, ca. 20 km
Karte: Autoatlas Schweden; Fjällkartan im Maßstab 1:100 000, W1 Rogen - Grövelsjön - Idre
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Seit Anfang Spätsommer wohnten wir schon wegen unserem Studium in Linköping und der damalige Herbst
war einer der schönsten gewesen, den wir je erlebt hatten. Als wieder einmal
dauerhaft die Sonne strahlend schien und die Bäume sich schon verfärbten,
packte uns richtig die Lust auf eine Wandertour im Fjäll. Da der Wetterbericht
ideale Bedingungen gemeldet hatte, kamen wir in eine gut gelaunte Stimmung.
Nach der letzten Vorlesung für die Woche ging es gegen 13 Uhr mit unserem VW Bus
in Richtung Motala los. Bei gut ausgebauter Straße kamen wir schnell vorwärts
und fuhren ab Motala weiter Richtung Norden, vorbei an Örebro.
Erstes Ziel war der Ort Kopparberg mit seiner einmaligen Holzkirche. Diese ist
innen wie außen nur aus Holz gebaut und wird von einem separat stehenden hölzernen
Glockenturm umrandet. Wir betraten die Kirche und wurden von einer gemütlichen
Wärme überrascht - an den kleinen Holzfenstern hingen sogar Vorhänge!
Wir verweilten eine ganze Weile im Inneren und trugen uns ins Gästebuch
ein.
Den Siljansee umrundeten wir nördlich und hielten Kurs auf Hede in
Härjedalen. Als der Abend dann voranschritt beschlossen wir, uns einen
geeigneten Übernachtungsplatz zu suchen. Zum Glück gab es an dem langgestreckten
See westlich der Straße 84 immer wieder schöne Plätze
zum Stellen. Nachdem uns dann auch noch unser erster Elch an diesem Wochenende
über den Weg gelaufen ist, haben wir es uns gleich in der Nähe des
Sandstrandes am See gemütlich gemacht. Die Abendtemperaturen sanken jedoch sehr
rasch und luden nicht zum baden ein. Nach einem einfachen Abendessen verbrachten wir
den restlichen Abend mit Karten spielen und lesen. Da wir nach der anstrengenden Fahrt
ziemlich müde waren, gingen wir etwas früher ins Bett. Allerdings wurde es in der
Nacht trotz dickem Federbett im Bus so kalt, dass wir die restliche Nacht die Standheizung
laufen ließen.
Am nächsten Morgen war draußen alles in dickem Nebel eingehüllt.
Dennoch versprach es wieder ein herrlicher Herbsttag zu werden und so wollten wir
nun endlich zu unserer Wanderung kommen. Das geplante morgendliche Bad im See
musste wegen einer dünnen Eisschicht auf der Oberfläche leider ausfallen.
Bewiesenermaßen hat es in der Nacht einige Grade unter Null gehabt. Nach schon
wenigen Kilometern mit dem Auto wieder Richtung Westen löste sich die Nebelwand
dann endlich im Nichts auf und die Sonne kam hervor.
Und was war das? Wir bremsten und kamen auf einem Parkplatz direkt
an einem See zum Stehen. Fast hätten wir sie übersehen – zwei
Elche standen am gegenüberliegenden Ufer. Doch ein noch so leises Knirschen
der Autotüre ließ den einen schleunigst im Wald verschwinden. Der
andere schien uns nicht zu bemerken. Es war richtig idyllisch
– der Nebel stieg langsam aus dem See auf, es war mucksmäuschenstill
und dann war da der Elch am Ufer und nahm sein Frühstück zu sich.
Schließlich gaben wir uns einen Ruck, denn wir mussten weiter. In der Gegend
um Hede machten wir aber dennoch ein paar Fotostopps wegen der schönen
Herbstfärbung.
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Da wir uns bis hierher noch nicht entschieden hatten, wo es denn eigentlich los
gehen sollte, entschlossen wir uns nun endlich für das Rogen Naturreservat.
Als Ausgangspunkt wählten wir Käringsjövallen, von wo aus wir dann
zur nur ca. 10 km entfernten Rogenstugan laufen wollten. Das war zwar weniger als
wir vorhatten, aber versprach eine Strecke in einer sehr reizvollen Landschaft. Im Gepäck
hatten wir Isomatten, Schlafsäcke und den Trangia-Kocher, denn wir planten,
in der Rogenstugan zu übernachten.
Der Weg sah bereits zu Beginn sehr verlockend aus: Zuerst ging es an zwei ganz
kleinen Seen entlang, die - für uns im Oktober ungewohnt - schon dick gefroren
waren. Anscheinend war der Frost in den letzten Tagen schon sehr intensiv gewesen.
So war auch die ganze Landschaft mit einer dicken Reifdecke überzogen,
die auch tagsüber vom Sonnenschein nur teilweise weg taute. Der Wanderweg
schlängelte sich nun zwischen zwei großen noch offenen Seen hindurch.
Die Birken rings um uns herum hatten auch einen großen Teil ihrer Blätter
verloren oder färbten mit einigen Restbeständen die Umgebung herbstlich.
Der Wanderweg zog sich weiter über kleinere Hügel hinweg und man hatte
immer die phantastischsten Aussichten über die ringsum liegenden Gewässer.
Wegen der geringen Tagesetappe machten wir auch bald einmal auf einem umgestürzten
Baum eine Pause und genossen die Aussicht und die Ruhe für uns ganz alleine.
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Trotz Sonnenschein kam die Tagestemperatur nicht viel über 0 Grad hinaus und wir
kühlten rasch aus. Deshalb machten wir bald weiter und erreichten die Rogsbodarna,
eine Ansammlung von privaten Hütten, an denen auch verstreut noch Fischerboote vom
Sommer lagen. Hier beschlossen wir, vom offiziellen Wanderweg abzuweichen und den
Fußweg direkt am Strand entlang des Sees zu nehmen, da dieser uns attraktiver erschien.
Nach ca. einem Kilometer trafen wir dann auch schon an unserem Ziel, der Rogenstugan des STF, ein.
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Bis hierher waren wir an diesem Tag noch keinem Menschen begegnet und so stellten wir erst
einmal unsere großen Rucksäcke in die Hütte. Als wir wieder aus der
Hütte kamen, sahen wir dann doch noch ein Ehepaar unweit der Hütte sitzen und
Rast machen. Das erweckte auch den Hunger in uns und wir kramten in der Hütte unseren
Kocher aus den Rucksäcken hervor. Unglücklicherweise hatten wir aber keine
Streichhözer dabei und fanden auch keine. Nach langem Suchen hatten wir auch alle
möglichen Ecken der Rogenstugan erfolglos durchkämmt. Da ein Kocher ohne
Streichhölzer wenig Sinn macht, wollten wir die anderen Wanderer um Hilfe beten.
Doch vor der Hütte war kein Anzeichen von den beiden mehr zu sehen! Wir konnten auch
nicht erkennen, in welche Richtung sie denn weiter gelaufen waren.
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Da wir ohne Streichhölzer weder warmes Essen noch Feuer in der Hütte hätten
machen können, wäre es uns sehr schnell kalt geworden. Zudem wäre
es um 19 Uhr dunkel geworden und wir säßen auch noch ohne Licht da.
Dann beschlossen wir, erst mal ein paar Schoko- und Müsliriegel zu vertilgen.
So setzten wir uns vor die Hütte an den Tisch, an dem das Ehepaar
vorher gesessen hatte und beratschlagten, was wir jetzt tun sollten, während
wir uns stärkten. Wir waren uns schnell einig: wir gehen zurück.
Denn es hat kein Sinn in der eiskalten Hütte zu übernachten,
ohne Licht und nur mit Schokolade zum Essen. Es wäre zwar schön
gewesen, hier draußen abseits der Zivilisation zu übernachten,
aber so hatten wir uns das auch nicht vorgestellt.
Da wir noch einen halben Tag vor uns hatten und die Sonne immer noch wunderbar
schien, ließen wir uns in dieser wunderbaren Gegend nicht entmutigen.
Das einzig ärgerliche war, dass wir unsere großen Rucksäcke
jetzt umsonst hier hinaus geschleppt hatten. Aber, was soll’s.
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Der Rückweg kam uns viel kürzer vor, als der Hinweg, aber das
war ja nur eine Täschung. So erreichten wir am frühen Nachmittag wieder
unser Auto und waren trotz fehlender Übernachtung in der Rogenstugan von
beeindruckenden Tageserlebnissen geprägt. Wir verstauten unser Gepäck
wieder an entsprechenden Stellen des VW Busses und verließen das Rogen Naturreservat.
Jetzt hatten wir ja noch genügend Zeit bis wir wieder in Linköping
sein mussten. So beschlossen wir, nur langsam wieder Richtung
Süden zu fahren, denn durch diese wunderbare Landschaft rast man nicht so
einfach hindurch. Als wir die Hauptstraße erreichten,
wählten wir die 311 südwärts. Diese Straße waren wir
erst vor sechs Wochen gefahren, als wir uns noch in unserem
Sommerurlaub in Norwegen befanden. Nach ein paar Kilometern erkannten wir
auch gleich den Platz, an dem wir im August noch angehalten hatten und
bei warmem Wetter nach Pilzen gesucht hatten. Nun war es aber viel zu kalt
und Pilze würde es sowieso keine guten mehr geben.
Die Fahrt ging also weiter in Richtung Idre. Unterwegs gibt es außer
der schönen Berglandschaft nichts besonderes zu sehen, so dass
wir gegen Abend die nähere Umgebung von Idre erreichten. Von früheren
Reisen wussten wir, dass es in der Gegend um Idre einige schöne
Stellplätze gibt. Und so fanden wir noch vor dem Einbruch der Dunkelheit
was wir suchten.
Nach einem leckeren Abendessen vertrieben wir uns wie am gestrigen Abend die
Zeit mit Lesen und Karten spielen. Es wurde langsam bitterkalt
draußen, so dass wir beschlossen, die Standheizung die ganze
Nacht laufen zulassen. Das wiederstrebt einem zwar immer wieder, aber es ist die
fast einzige Methode, warm zu bleiben.
Nach einem entspannenden Frühstück am nächsten Morgen fuhren wir
weiter auf der Straße 70 in Richtung Älvdalen. Im Ort parkten wir
an der Kirche, der wir einen kleinen Besuch abstatten wollten. Dort fanden
jedoch gerade noch Proben für ein Konzert an Allerheiligen statt, so dass
wir leider nicht in das Innere konnten. Für uns wäre es schön gewesen,
ein bißchen der Musik zu lauschen, doch wollten wir auch nicht die Musiker
stören.
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Da es uns für einen weiteren Spaziergang zu kalt war, beschlossen
wir, weiter nach Mora zu fahren. In Mora angekommen, parkten wir am Ufer des
Siljansees und liefen von dort in die Stadt hinein. Bei einem ersten Besuch
in Mora sollte man sich unter anderen die Kirche mit dem hölzernen Glockenturm
anschauen. Wir aber schlenderten durch die Fußgängerzone und schauten im Vorbeigehen
noch ein bisschen in den Schaufenstern die Auslagen an. Doch im
Allgemeinen war sehr wenig los, denn der Sommer war ja schon vorbei und ohne ihn
waren auch kaum noch Touristen anzutreffen.
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Als nächstes Ziel hatten wir uns Gesunda bzw. den Gesundaberget gesetzt.
Dies war einer der wenigen Orte am Siljansee, den wir noch nicht kannten. Wir
parkten oberhalb des Weihnachtsmannlandes – das natürlich auch geschlossen hatte –
auf dem Stellplatz an den Liftanlagen. Nun wussten wir nicht genau, ob es Wanderwege auf die
Spitze des Gesundabergets gab, aber wir konnten einen kleinen undeutlichen Pfad
ausmachen, dem wir folgten. Leider verspürte Miriam nach drei viertel des Aufstieges ungewöhnliche
Schmerzen im Knie und um es nicht zu überanstrengen, liefen wir nach einem
kurzem Parallelstück wieder hinab. Auf jeden Fall konnten wir aber die weite Rundumsicht
auf den Siljansee und die gegenüberliegende Stadt Mora genießen.
Inzwischen war es schon Nachmittag geworden und wir dachten an die noch bevorstehende
lange Heimfahrt nach Linköping. Diesesmal wählten wir für die Heimfahrt
die Straße 64 in Richtung Süden, was eine etwas andere Strecke ergab als auf
der Hinfahrt. Tatsächlich sahen wir unterwegs auch wieder einen Elch über
die Straße laufen. Damit hatten wir während unseres Ausfluges an fast
jedem Tag einen Elch zu Gesicht bekommen. Das gibt es sicher auch sehr selten.
Kurz vor Kristinestad bogen wir auf die 63 in Richtung Osten ab. Dann fanden wir
auf der Karte noch ein paar kleinere Straßen als Abkürzung und ab
Örebro ging es die ersten paar Kilometer auf der E20 entlang. Bald bogen wir
auf die 50 ab. Schon bei einsetzender Dunkelheit fuhren wir an Motala vorbei, von wo aus
es noch circa 40 Kilometer bis Linköping waren. Nur noch 30 km auf der E4 in Richtung
Stockholm trennten uns von unserem schwedischen Zuhause auf einem Bauernhof.
Trotz der nur eintägigen Wanderung war es ein sehr gelungenes Wochenende geworden.
Der Wetterbericht hatte recht behalten - außer dem Frühnebel
haben wir immer Sonnenschein und keine Wolken gesehen.
Es war ein intensives Erleben des schwedischen Herbstes mit viel frischer Luft und
müden Füßen. Knappe drei Wochen später sollte uns der erste
Schnee in Linköping überraschen und eine ebenso schöne Jahreszeit
einläuten.
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© www.fjell.de - Christoph Schenk, Letzte Aktualisierung: 09.03.2003
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